«Ich wäre ein Mix aus der Schweiz und Südafrika»

In der Rubrik «Check-in» beantworten Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Wissenschaft und Sport in jeder Ausgabe zwölf etwas andere Reisefragen. Im aktuellen Globetrotter-Magazin befragen wir die Schweizer Sängerin und Moderatorin Linda Fäh.

Ausgabe: 141 

 

1. Welche drei Adjektive charakterisieren dich als Reisende am besten?

Entdeckungsfreudig, begeisterungsfähig, offen.

2. Was war deine eindrücklichste Begegnung auf Reisen?

Eindrückliche Begegnungen hatte ich vor allem auf Reisen als Botschafterin des Schweizerischen Roten Kreuzes, im vergangenen Oktober zum Beispiel in einem inoffiziellen Flüchtlingscamp in Bosnien. Ich traf auf zwei Mädchen, Schwestern, die schon ihr ganzes Leben lang auf der Flucht sind. Mit ihren Augen und ihrem Lächeln haben sie mir gezeigt, dass sie noch viel mehr vom Leben wollen und dafür kämpfen. Das hat mich zu Tränen gerührt.

3. Was kann dich auf Reisen aus der Fassung bringen?

Der Fahrstil der Einheimischen: zu schnell, zu unsicher, zu crazy! Dann kann ich schon mal was sagen. Oder wenn ich an einen Ort komme, der auf 15 Grad runter klimatisiert ist: Da gehe ich meistens rückwärts wieder raus.

4. Welche drei Gegenstände finden sich auf jeder Reise in deinem ­Gepäck?

Ein Buch, mein Handy für Fotos, Kopfhörer für Musik.

5. Was war das beste Essen, das du auf Reisen probiert hast?

Gerade im Januar auf Mauritius hatte ich wieder mal ein Massaman-Curry. Wohl das beste Curry, das ich bisher gegessen habe. Ich liebe Thaifood! Aber auch in Südafrika genoss ich 2019 durchwegs sensationelles Essen – vor allem in den Weingebieten.

6. Was hat dich das Reisen gelehrt?

Offen zu sein für andere Kulturen, Menschen und Traditionen. Und dankbar zu sein, für das, was ich zu Hause habe. Für die gut organisierte, strukturierte und sichere Schweiz. Für meine Familie und meine Liebsten und für meine Gesund­heit. Egal, wo ich auf Reisen bisher war: Ich beobachtete überall schlimme Sachen. Sei es auch nur auf dem Weg vom Flughafen ins Hotel oder auf einer Stadtrundfahrt: einsame, arme Menschen, verlotterte Häuser und Strassen, schlechte ­Hygienebedingungen. Ich komme immer sehr dankbar und happy nach Hause.

7. Gibt es etwas, auf das du beim Reisen nicht verzichten kannst?

Auf ein gutes Hotelzimmer – wobei ich gerade das auf Reisen mit dem Roten Kreuz nicht immer hatte, gezwungenermassen, weil wir abseits der Zivilisation ­waren. Um mich halbwegs sicher und wohlzufühlen, brauche ich ein anständiges Hotelzimmer. Kakerlaken im Zimmer oder nicht funktionierende Duschen oder ­unbequeme Betten: Das geht für mich nicht, und so kann ich das Reisen auch nicht geniessen.

8. Welche Apps nutzt du auf Reisen?

Vor und während einer Reise immer Tripadvisor für Hotels und Restaurants, gerne aber auch Instagram für Inspirationen und Restaurant- und Sightseeingtipps. Auf Instagram bin ich selbst extrem aktiv und teile auch gerne meine Urlaubsbilder.

9. Was ist dein Lieblingstransportmittel? Und warum?

Eigentlich ist es das Flugzeug, obwohl ich es nicht mehr so oft benutze. Ich komme damit einfach in ferne und weite Länder mit neuen Kulturen, Inspirationen und einzigartigen Naturerlebnissen.

10. Wohin würdest du reisen, wenn du noch Zeit für genau eine Reise hättest?

2019 bin ich einen Monat lang durch Südafrika gereist. Ich würde noch einmal dorthin gehen! So viele Eindrücke, Erlebnisse und eine solche Vielseitigkeit möchte ich mir für meine letzte Reise schenken. Und auf jeden Fall guten Wein.

11. Wenn du ein Land wärst, welches wärst du?

Ich glaube, ich wäre ein Mix aus Schweiz und Südafrika: organisiert, sauber und pünktlich wie die Schweiz, aber mit der südafrikanischen Toleranz und Wärme, die den Menschen dort eigen ist, gepaart mit Herzlichkeit und Grosszügigkeit. Das widerspiegelt mich alles, irgendwie!

12. Was tust du, wenn dich der Kulturschock trifft?

Durchatmen und ein Glas Wein trinken – sofern es das dann gibt!