«Ich brauche frische Luft und Bewegung»

In der neuen Rubrik «Check-in» beantworten Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Wissenschaft und Sport in jeder Ausgabe zwölf etwas andere Reisefragen. Im aktuellen Globetrotter-Magazin befragen wir Anita Weyermann.

Ausgabe: 137 

 

1. Welche drei Adjektive charakterisieren dich als Reisende am besten?

Unkompliziert, spontan, flexibel.

2. Was war deine eindrücklichste Begegnung auf Reisen?

Die mit einem Bären. In Amerika habe ich mehre Tage probiert, einen Bären zu sehen. Dies ohne Erfolg. Als ich dann ganz alleine in der Nähe von Mammoth Lakes am Rennen war, überquerte ein Bär kurz vor mir den Weg. Da ging mein Puls etwas in die Höhe.

3. Was kann dich auf Reisen aus der Fassung bringen?

Wenn ich die Orientierung verloren habe… schon mehrmals habe ich mein Hotel nicht mehr gefunden.

4. Welche drei Gegenstände finden sich auf jeder Reise in deinem ­Gepäck?

Pass, Kreditkarte, Laufschuhe.

5. Was war das beste Essen, das du auf Reisen probiert hast?

In Erinnerung bleiben mir eine köstliche Lasagne und zum Dessert eine gebrannte Creme. Irgendwo im Landesinnern von Spanien. Wir waren auf einer Radtour, und es kam und kam keine Übernachtungsmöglichkeit. Bis wir dann endlich eine Pferderanch mit Schlafgelegenheit fanden. Geführt von einem italienischen Ehepaar. Sie sagten uns, dass wir übernachten könnten, dass das ­Restaurant jedoch geschlossen sei. Sie könnten uns aber etwas ­Kleines machen… und das war so was von lecker! Vielleicht einfach auch, weil wir so Hunger hatten.

6. Was hat dich das Reisen gelehrt?

Dass es schöne und interessante Orte auf der Welt gibt. Und dass es mir zu Hause dennoch am besten gefällt.

7. Gibt es etwas, auf das du beim Reisen nicht verzichten kannst?

Frische Luft und Bewegung.

8. Welche Apps nutzt du auf Reisen?

Keine.

9. Was ist dein Lieblingstransportmittel? Und warum?

Das Fahrrad. Man kommt aus eigener Kraft voran, und dies viel schneller, und kann mehr Gepäck mitnehmen als zu Fuss. Zudem sieht man oft viel mehr, als wenn man mit dem Auto unterwegs ist.

10. Wohin würdest du reisen, wenn du noch Zeit für genau eine Reise hättest?

In eine Berghütte. Wenn ich nur noch wenig Zeit hätte, möchte ich die möglichst in der Natur nutzen.

11. Wenn du ein Land wärst, welches wärst du?

Das habe ich noch nicht kennengelernt. Es müsste klein, fröhlich und chaotisch sein.

12. Was tust du, wenn dich der Kulturschock trifft?

Warten, bis ich zu Hause bin. Nach den Juniorenweltmeisterschaften konnten – oder aus meiner Sicht: mussten – wir auf der Rückreise einen Tag und eine Nacht in Hongkong verbringen. Nachdem ich in Atlanta an den Olympischen Spielen, in Los Angeles im Trainingslager und dann an den Juniorenweltmeisterschaften in Sydney gewesen war, wollte ich nur noch in einen Schweizer Wald oder in die Berge. Und dann kam noch diese Grossstadt! Mit so vielen Menschen in den Strassen. Das war ein Kulturschock für mich.